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Im VIII Jh. begann in den oberdeutschen Dialekten der Übergang des germanischen stimmlosen interdentalen Frikativlautes Þ über die Zwischenstufe ð zu d ;Þ.>ð.> d :
got. Þreis, as. thria, ae. Þrie - ahd. thrie, drie, dri "drei ".
got. Þata, as. that, ae. Þæt - ahd. tha3, dha3, da3 "das".
Im Fränkischen vollzieht sich der Übergang Þ > d im IX-XII Jh. Im XII-XIV Jh. erfaßt er auch die niederdeutschen Dialekte. Deshalb wird der Übergang Þ > d in die II. Lautverschiebung nicht eingeschlossen.
Das Althochdeutsche besaß kein [ ]. Die Entwicklung dieses Phonems beginnt im XI Jh. aus der Konsonantenverbindung sk. Seit dieser Zeit erscheint die Schreibung sch, die im XII Jh. allgemeine Verbindung bekommt. :
ahd. skînan > mhd. schînan "scheinen ".
ahd. skôni > mhd. schæne "schön ".
Man nimmt an, daß der Laut k zuerst an das varausgehende s assimiliert wurde und später mit ihm verschmolz: sk > sch > [ ] .
Seit dem XIII. Jh. wird [s ] zu [ ] im Wortanlaut vor l,m,n,w und nach r. Für die Bezeichnung des [ ] wurde die bereits vorhandene Schreibung sch benutzt :
ahd. slafan, mhd. slâfen > nhd. schlafen
smerza smerze Schmerz
sneo sne Schnee
swarz swarz schwarz
kirsa kirse Kirsche
Etwas später entwickelt sich das [ ] auch vor p,t, obwohl es in der Schreibung unbezeichnet blieb :
ahd. spati, mhd. spæte > spät [ ]
starc starc stark
Um die Mitte des XIII Jh. wird s im Wortanlaut und im Inlaut vor Vokalen stimmhaft : [ s] > [z], ohne daß diese Wandlung besonderen Ausdruck in der Schreibung findet :
ahd. [ s] sin, mhd. sin > nhd. sein [ z]
lesan lesen lesen [z]
Im Althochdeutschen und zu Beginn des Mittelhochdeutschen war w ein bilabialer Halbvokal, was die Formen ahd. seo " See" Gen. sêwes, mhd. se, G. sewes bezeugen (der Halbvokal w wurde im Wortauslaut vokalisiert ), ( auch heute Virchow, Pankow ).
Im XIII Jh. entwickelt er sich zum labiodentalen stimmhaften Geräuschlaut.
II. Vokalismus
1. Von drei Arten des Vokalwandels der deutschen Gegenwartssprache ist der Ablaut die älteste.
Der Ablaut ist ein spontaner Vokalwandel. Er ist allen germanischen Sprachen eigen und hat seinen Ursprung im Indoeuropäischen,( Im Russischen -íåñòè- í¸ñ, âåçòè -â¸ç-âîç, íîøà ). Der Ablaut ist der Wandel des Stammvokals bei der Bildung der Grundformen der starken Verben :
I. ahd. scriban - screib - scribum - giscriban
II. biogan - baug - bugum - gibogan
III. werdan - ward - wurtum - wortan
Der Ablaut ist auch ein Wortbildungsmittel, z.B.
ahd. hano " ïåòóõ "- " huon " " Huhn ", auch im Suffix : Nibelungen - Karolingen.
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Ein anderer Vokalwechsel ist die Brechung. Das ist ein assimilatorischer Vokalwandel, auch Vokalharmonie genannt. Die Brechung ist die Hebung bzw. Senkung der Stammsilbenvokale unter dem Einfluß der Vokale der nachfolgenden Silben, also eine regressive Assimilation. Sie war allen altgermanischen Sprachen eigen.
Die Hebung des e zu i geschah durch Einwirkung der Vokale der hohen Zungenlage i oder j der folgenden Silbe und vor n + Konsonant :
lat.: ventus - ae.,as. wind, ahd. wint " Wind "
ahd. erda - irdisk " irdisch ".
Die Senkung des Phonems i zu e geschah vor dem Vokal der tiefen Zungenlage a :
lat. piper - ahd. pfeffer
lat. sinapis - as. senep " Senf ":
Unter ähnlichen Positionsbedingungen vollzog sich der Wechsel von a und u :
ahd. helfan - half - hulfum - giholfan
beogan - biugu
In der deutschen Gegenwartssprache lebt die Vokalharmonie im Wechsel der Vokale e/i fort : ich gebe - du gibst < gibis - gibt < gibit
Erde - irdisch, Berg - gebirgig, " Gebirge "
Die Brechung enstand vermutlich im I. Jh. u. Z. und war in der ahd. Periode schon eine historische Erscheinung, d.h. sie trat nicht in allen Fällen ein :
geholfan, geworfan aber gibuntan, funtan ( gefunden )
Ein so zusagen lebendiger Vokalwechsel war im Ahd. der Umlaut. Das ist wie auch die Brechung ein assimilatorischer Vokalwandel, noch eine Art der Vokalharmonie.
Der Umlaut hatte für die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. Im Ahd entwickelte sich der Umlaut nur von dem kurzen a, das unter dem Einfluß des i oder j der folgenden Silbe zu e wurde :
Ðåôåðàò îïóáëèêîâàí: 3/10/2009