Deutsche Sprachgeschichte

Ñòðàíèöà: 8/16

Man gliedert die mhd. Territorialdialekte ( für das XIII - XIV Jh. folgenderweise : )

I. Niederdeutsche Dialekte:

1. Niederfränkisch

2. Niedersächsisch

3. Ostniederdeutsch ( Meklenburgisch, Brandenburgisch ( Märkisch ), Pommersch,

Preußisch )

II. Mitteldeutsche Dialekte :

1. Rheinfränkisch

2. Mittelfränkisch : Moselfränkisch, Ripuarisch

3. Hessisch

4. Ostmitteldeutsch : Meißnisch oder Obersächsisch, Thüringisch, Schlesisch.

III. Oberdeutsche Dialekte :

1. Schwäbisch - Alemannisch

2. Bairisch - Österreichisch

3. Südfränkisch

4. Ostfränkisch

Für die Entwicklung der mhd. Dialekte sind zwei Tendenzen charakteristisch : 1. die Tendenz zur Integration ( besonders im östlichen Sprachraum ), 2. die Tendenz zur Differenzierung ( besonders im westlichen Sprachraum ). Die Differenzierung führte zur Vertiefung zwischen den Dialekten. Beide Tendenzen sind aufs engste mit den

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Besonderheiten der gesellschaftlichen Entwicklung des hoch - und spätmittelalterlichen Deutschland verbunden. Obwohl in Deutschland in dieser Zeit eine rasche Entwicklung der Produktivkräfte vor sich ging, zahlreiche Städte entstanden, Handel und Gewerbe aufblühten, blieb es ( Deutschland ) doch wirtschaftlich und politisch zersplittert ( über 300 Herzogtümer, Grafschaften u.a.m. ) und uneinig.

4. Die Existenzformen der Spache in der mhd. Zeit.

Die vorherrschende Existenzform der deutschen Sprache blieben auch in der mhd. Zeit die Territorialdialekte.

Das Kennzeichen der mittelhochdeutschen Sprachperiode ist aber, daß sich neben den Territorialdialekten neue Existenzformen der deutschen Sprache zu entwickeln beginnen. Einen bedeutenden Anstoß dazu gibt das Aufblühen der weltlichen Dichtung und die Entwicklung verschiedener Gattungen der Prosa.

Die Dichter der mhd. Zeit sind bestrebt, die auffälligsten Dialektismen, die komisch wirken, zu vermeiden, aber ihre Sprache weist noch einen großen Einfluß der heimatlichen Mundart des Verfassers auf.

Um die Mitte dieser Sprachperiode kommt auch ein erster Ansatz zu einer gemeindeutschen Literatursprache auf. Es ist das sogenannte klassische Mitteldeutsche, das sich Ende des XII Jh. in Verbindung mit der höfischen Literatur Süd-und Mitteldeutschlands herausbildet und bis ins XIV Jh. hinein fortlebt.

Thema VI

Frühneuhochdeutsch ( 1350 - 1650 )

Plan

1. Die zeitlichen Grenzen der fnhd. Periode.

2. Sprachliche Einigungstendenzen in der fnhd. Zeit

3. Die Verbreitung der Sprache Luthers in der fnhd. Zeit.

1. Die fnhd. Sprachperiode ist Übergangszeit vom mittelalterlichen Deutsch zum eigentlichen neuzeutlichen Deutsch. Sie dauerte von etwa 1350 bis 1650. Im Laufe dieser Periode wurden die ersten Voraussetzungen für die Entwicklung der gemeindeutschen nationalen Literatursprache geschaffen.

In der fnhd. Zeit entwickelte sich eine reiche Literatur. Die Herausbildung der regionalen ( landschaftlichen ) Literatursprachen ist das Hauptkennzeichen der fnhd. Sprachperiode.

2. Sprachliche Einigungstendenzen in der fnhd. Zeit.

Bereits in der fnhd Zeit wirkten sprachliche Einigungstendenzen, die über den Rahmen einzelner sprachlicher Landschaften hinausreichten. Eine davon ist die Tendenz zur sog." Verhochdeutschung " aller Gattungen des Schrifttums in Mittel - und Norddeutschland.

Im XIV -XV Jh. äußerte sich die andauernde Tendenz zur " Verhochdeutschung " vornehmlich in der Verschmelzung mitteldeutscher und süddeutscher Elemente in der ostmitteldeutschen Literatursprache, was sie zu einer Ausgleichsprache gestaltete.

Die Einigungstendenzen kommen in der fnhd. Zeit auch darin zum Ausdruck, daß sowohl das Gemeine Deutsch als auch das Ostmitteldeutsche sich über die ursprünglichen Grenzen hinaus verbreiteten. Das Gemeine Deutsch ist die südöstliche landschaftliche Variante der Literatursprache.

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Das Ostmitteldeutsche ist eine ostmitteldeutsche Variante der Literatursprache, die

sich seit um XVII Jh. im meißnisch-obersächsischen Gebiet entwickelte. Das Ostmitteldeutsche gewann bereits in der fnhd. Zeit den niederdeutschen und einen Teil des westmitteldeutschen Sprachraums.

Im XVI Jh. nehmen die sprachlichen Einigungstendenzen den Charakter eines bewuÿten Ringens um eine gemeindeutsche Sprache an. Die Entwicklung des Nationalbewußtseins, der Drang nach politischer Einigung, nach Konsolidierung der Nation, der die frühkapitalistische Epoche kennzeichnet, ruft auch das Streben nach politischer Einigung und nach bewußter Pflege der Muttersprache hervor, deren Wert und Würde nun erkannt und eifrig unterstützt werden. Dieses Streben kommt auch in den Schriften und in der gesamten Tätigkeit deutscher Humanisten zum Ausdruck.

Ðåôåðàò îïóáëèêîâàí: 3/10/2009