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Nach allgemeinem Sprachgebrauch ist man kein Fan eines Politikers, eines Verstorbenen oder gar Christi, sondern ein Fan ist "ein begeisterter, leidenschaftlicher, meist jugendlicher Anhänger einer Person (Schauspieler, Sänger) oder einer Sache (Sport, Film, Tanz usw.) ". Die erzielte Wirkung ist komisch, ironisch und satirisch.
6.12. Die Triebkräfte
Im Vordergrund steht wohl der Zug zur Sprachökonomie: das übernommene eng-
lische Wort ist meistens kürzer als das entsprechende deutsche. Besonders der Journalist möchte die Sprache kurz, bündig, pointiert und vor allem rationell machen.
Deutlich ist auch . das begreifliche Bestreben des Redakteurs und korrespondenten, auf Klischees zu verzichten und neue, wenn möglich originelle, treffende, plastische Redewendungen zu benutzen.
Von der stilistischen Bedeutung des Amerikanismus war bereits die Rede. Er kann dazu beitragen, Humor, Ironie, Satire oder irgendeinen anderen Unterton in eine sprachliche Äusserung zu bringen.
Der fremdsprachliche Ausdruck kann ferner bewirken, dass Tabu-Dinge nicht direkt beim Namen genannt, sondern abschwächend umschrieben werden: gentle inflation klingt manchmal weniger hart als schleichende Inflation, recession freundlicher als Kon junkturrückgang.
Gelegentlich bemüht sich der Journalist au&, "eine bestimmte Atmosphäre"~~ zu erzeugen. Durch die engen Beziehungen Westdeutschlands zur freien Welt stehen Berichte über Politik, Wirtschaft, Kultur usw. Amerikas und in geringerem Masse Englands heute mehr denn je im Blickpunkt des Interesses.
6.13. Wert und Unwert der Anglo-Amerikanismen
Seit jeher ist man geteilter Meinung über den Wert des Lehngutes im Deutschen gewesen. Bereits 1899 schimpfte H. Dunger "Wider die Engländerei in der deutschen Sprache". Heute wettert man immer noch, jetzt aber mehr gegen die Amerikanerei in der Sprache Westdeutschlands. Für die politische Situation unserer Zeit mag es aber bezeichnend sein, dass die früher so sehr starken nationalen Elemente jetzt wesentlich schwächer geworden sind. Heute wenden sich primär die Puristen gegen die Überfremdung des Deutschen, und das mit Recht.
Politische, wirtschaftliche, technische, militärische, kulturhistorische und sprachliche Faktoren haben zu der eigentlich gar nicht so sehr überraschenden Tatsache geführt, dass mit dem Vordringen des Englischen als Weltsprache immer mehr sprachliches Material ins Deutsche – wie selbstverständlich auch in andere Sprachen – eindrang. Aber sicher haben diese Ubernahmen auch ihre Vorteile, wie selbst ihre Gegner eingestehen müssen. Es sind alte Argumente, die sich dafür anführen lassen, dass das Englische für einen solchen Einfluss geeigneter ist als andere Sprachen, etwa das heute in dieser Beziehung immer weiter zurücktretende Französisch:
Denn die Wahl eines Fremdwortes richtet sich nicht nur nach seinem sachlichen Aussage-inhalt, sondern häufig auch – vorwiegend oder ausschliesslich – nach seinem sinnlichen Aus-druckswert, genauer gesagt, nach seiner Bild- und Klangwirkung. Gerade die englische Sprache, heute mehr denn je im Besitze einer geheimnisvoIIen, fast magischen einseitigen Anziehungskraft auf die deutsche Sprache, strahlt nicht selten einen sprachlichen Glanz, eine sprachliche Suggestivkraft aus, die dem englischen Fremdwort den Vorrang vor dem entsprechenden, an sich inhaltlich einwandfreien, aber lautlich weniger anziehenden deutschen Ausdruck sichert.
Ob die Veränderungen in der Morphologie und der Syntax ebenfalls eine Bereicherung darstellen könnten, erscheint fraglich. Über dies ist noch nicht genügend geklärt, ob hier parallele Tendenzen des Deutschen vorliegen, ob das englische Vorbild verstärkend gewirkt hat oder ob das fremdsprachliche Modell direkt imitiert wird. Die erste Möglichkeit wird in manchen Fällen vorliegen, die zweite wird für viele Beispiele anzusetzen sein, und schliesslich muss wiederholt werden, dass nicht jede direkte Wiedergabe einer englischen Fügung zu einem festen Bestandteil der deutschen Sprache wird.
Реферат опубликован: 13/01/2010