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In der DDR wurde zunächst versucht, die Flut der Amerikanismen und Anglizismen einzudämmen. In manchen Kommunikationsbereichen sind sie jedoch in der DDR ebenso auffallig wie in den anderen deutschsprachigen Ländern. Neben den Internationalismen der Fachsprachen sind die Angloamerikanismen hauptsächlich in Texten über Fernsehen, Film, Freizeit, Sport und Mode zu finden (Feature, Show, Fan. Camping. Rallye, Make-up). In der Sprache der Jugendlichen ist die Fremdwort-frequenz höher, und Angloamerikanismen erscheinen hier auch als Modewörter: Hit; Disko (Diskothek). das popt (das ist hervorragend).
Darüber hinaus gibt es einige auf die DDR beschränkte Fremdwörter, die nicht seilen durch das Russische vermittelt wurden: Dispatcher 'Ingenieur, der die Produktion des Betriebes lenkt', Kombine 'land-wirtschaftliche Maschine'.
Charakteristisch ist schliesslich auch der Fremdwortgebrauch in politischer Absicht, um in politisch-ideologischer Abgrenzung Verhältnisse der westlichen Welt zu bezeichnen. In diesen Fällen sollen manchmal negative Begleitvorstellungen erweckt werden: Vietnam-Killer, Luftgangster, High Society, Kongress-Lobby, Manager, Gewerkschaftsboss.
Man unterscheidet zwischen alten und neuen Anglizismen und trennt diese beiden Kategorien durch das Jahr 1945.Behandelt werden im allgemeinen nur nach 1945 ins Deutsche entlehnte Anglizismen.
Das Kriegsende im Jahre 1945 ist sicher nicht nur ein wichtiges Datum in der politischen Entwicklung der deutschsprachigen Länder, sondern auch in ihrer Sprache.Dennoch kann dieser Zeitpunkt nicht absolut gesetzt werden,sondern ist mit dem Vorbehalt zu versehen, dass vor 1945 begonnene sprachliche Entwicklungen nicht in diesem Jahr zu einem jähen Ende kamen und dass die englischen Einflüsse auf die deutsche Sprache nicht nach diesem Jahr ein absoluter Neubeginn waren. Trotzdem kann man wohl sagen, dass der grosse Schub deutscher Entlehnungen aus dem Englischen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlolgte.
Vor 1945 entlehnte Anglizismen wie Boot, Import, Export, Ballade, Parlament; scalpieren, importieren; sentimental, bombastisch usw voll ins Deutsche integriert worden sind und als deutsche Wörter gelten können.
Sie unterscheiden sich in Schreibung, Lautung und Flexion nicht von deutschen Substantiven, Adjektiven, Verben etc. und sind vom Nicht-Fachmann nicht mehr als nicht-deutschen Ursprungs erkennbar
Eine Schwierigkeit liegt nun aber darin begründet, dass es auch nach 1945 entlehnte englische Wörter gibt, die sich ebenso wie die vor 1945 übernommenen in jeder Hinsicht wie deutsche Wörter verhalten, z.B. Hit, Pop, Sex.
Die zweite Schwierigkeit ist in der Tatsache zu sehen, dass es vor 1945 entlehnte Anglizismen gibt, die auch nach 1945 noch produktiv waren, d.h. ihre Bedeutung veränderten, erweiterten, die in neuen Kollokationen auftraten, die vor 1945 in ihrer Verwendung vorhandene Beschränkungen aufgaben oder anderen Veränderungen unterlagen.Einige Beispiele zeigen diesen Prozess: Bar ist bereits bei Sanders (1871) gebucht, hat seine Bedeutung im Deutschen aber seither verändert und bezeichnet heute nicht mehr nur den Schanktisch und das kleine Lokal, sondern etwa in Milchbar ein kleines Lokal, in dem man nicht-alkoholische Getränke zu sich nehmen kann, in Schuhbar einen Stand, an dem Schuhe repariert werden Cocktail ist heute nicht mehr auf alkoholische Mischgetränke beschränkt, sondern kann auch allgemein 'Mischung' bedeuten (Krabben-, Frucht-, Film-cocktail etc.; Molotow-Cocktail). Einen Pudding an die Wand nageln ist ein sehr neuer Phraseologismus, enthält aber den alten Anglizismus Pudding, der heute auch in Komposita wie Auto-Pudding vorkommt und nicht mehr nur 'Süssspeise' bedeutet. Film ist ein alter Anglizismus im Deutschen, aber die Bedeutung 'dünne Schicht auf der Oberfläche von etw.' und die Wendungen ihm ist der Film gerissen und (jugendsprachlich) er filmt es nicht sind nach 1945 entstanden.
Реферат опубликован: 13/01/2010